Heute hat es mich erwischt …

Langsam nähern wir uns den 6 Monaten leben im Van und heute wurde ich (Mascha) etwas von meinen Gefühlen überrannt. Wir standen in Spanien auf einer Klippe mit Blick aufs klare Mittelmeer und ich realisierte, was das alles bedeutet.

Als wir vor ca. 1,5 Jahren die Entscheidung getroffen haben, unser Leben im Haus, gegen das Leben auf Reisen zu tauschen, fiel es mir im Prozess schwer. Mehr als einmal sagte ich, den Tränen nahe, dass ich das Gefühl habe, dass ich alles aufgebe. Nach und nach trennten wir uns also von vielen Dingen. Auch Dinge, die vor allem ich, als für mich wichtig gesehen habe. Unserem Haus, unseren Autos, vielen Klamotten, vielen Möbeln und auch von vielem Balast, den wir lange auf dem Dachboden verstaut hatten.

Aber heute, als wir  da (im Oktober) bei ca. 27 ° standen, aufs Meer schauten, dem rauschen der Wellen lauschten wurde ich ganz berührt. Ich realisierte, dass wir einiges aufgegeben haben. Vor allem materielle Dinge, die mir jetzt aber wie unnötiger Ballast erscheinen. Ich hatte viele Klamotten, die ich auch regelmäßig tragen musste und natürlich musste auch ständig etwas neues dazukommen. Wir beide lebten im Konsum Überfluss. Tausende Klamotten, Tausende Hemden die schon lange im Schrank auf ihren nächsten Einsatz warteten. Tausende Materielle Dinge, von denen wir uns für die Reise getrennt haben. Aber Dinge, die wir seit Beginn unserer Reise nicht einmal vermisst haben.
Statt Materieller Dinge sammeln wir jetzt Erinnerungen. Erinnerungen die für immer bleiben. Für uns, aber auch für unseren Sohn.


Vielleicht ist das der Punkt, an dem wir nicht mehr zurück gucken, uns sorgen über die Zukunft machen, sondern einfach nur noch genießen. Wir genießen die Freiheit, dorthin zu reisen, wo wir hin möchten. Dort wo wir es schön finden zu bleiben, aber auch jederzeit weiterreisen zu können. Wir haben viel dafür gegeben, so leben zu können. Im letzten Jahr, haben wir alles dafür vorbereitet. Wir sind ausgezogen, aus dem Haus in dem wir 8 Jahre gelebt haben, aus dem Haus, in dem unser Sohn seine ersten Lebensjahre verbracht hat, unsere Autos gegen den Van getauscht., den Van zum Wohnmobil aus eigener Kraft umgebaut.


Aber heute haben wir richtig gemerkt, dass sich die Arbeit im letzten Jahr gelohnt hat. Wir sind volles Risiko gegangen und genießen die Zeit in vollen Zügen! Man kann das Gefühl der Freiheit nicht beschreiben. Arbeiten und schlafen wo es sich richtig anfühlt, ist ein unbeschreibliches Gefühl und ein großes Geschenk!

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