Die ersten zwei Wochen unserer langen Reise – auf dem Weg nach Skandinavien

Gestern vor 2 Wochen sind wir in der Nähe von Berlin Richtung Skandinavien gestartet. Die doch 3-Wochen „zuhause“ haben wir im Van auf dem Grundstück unserer Eltern verbracht. Schließlich haben wir – so gut wie – alles was wir besitzen im Van. Anfang März sind wir im Van eingezogen.

Als erstes ging es an einen Stellplatz am Marina-Hafen. In den Bewertungen haben wir gelesen, dass man dort gut Stand Up Paddle (SUP) fahren kann. Dort angekommen, wurden wir mit Kind schon sehr gemustert, schließlich haben wir den Altersdurchschnitt schon rasant gesenkt und das nicht nur wegen Felix 😉 Schließlich haben wir uns dazu entschieden, dort auf dem Platz unsere Wäsche nicht zu waschen und nach einer Nacht weiterzufahren. Während dem Ausbau, als wir schon auf „Probereise“ waren, mussten wir schon einmal an einem Waschsalon halten und kannten einen sehr guten in der Nähe. Also sind wir kurzerhand nach einer Nacht doch schon weitergefahren, um im Waschsalon zu waschen.

Nachdem unsere Wäsche einmal komplett frisch gewaschen war, sind wir nur wenig weitergefahren. Norman hat einen Parkplatz an einem See entdeckt. Der Parkplatz lag am Rande eines kleinen Ortes. Dort angekommen stand noch ein weiteres Wohnmobil, mit sehr Netten Campern,. Für die Nacht fühlten wir uns wohl. Am nächsten Tag wurde das erste Mal die Angel ausgeworfen und tatsächlich hat ein kleiner Fisch angebissen. Wir haben ihn anschließend wieder frei gelassen. Am Nachmittag haben wir dann das erste Mal unser SUP ausprobiert. Das ist auf jeden Fall noch ausbaufähig, hat aber dennoch Spaß gemacht 😉

Nach zwei Nächten sind wir weitergefahren.

Dann ging es endlich weiter zur Ostsee. Normalerweise haben wir eher den Darß angesteuert. Dieses Mal wollten wir was anderes sehen. Wir haben zwei Nächte auf Stellplätzen geschlafen und haben dann einen Wohnmobilhafen angesteuert. Also einen Stellplatz vor einem Campingplatz. Hier war es sehr schön, direkt an den Plätzen gab es Picknicktische und auf dem Campingplatz konnte man sich Ruderboote mieten. Aus einer geplanten Nacht wurden drei. Das ist der Vorteil, wenn man noch außerhalb der Saison reist, es ist noch nicht viel los.

Anschließend waren wir zwei Nächte an der Nordsee und haben noch eine Seehundstation besucht und konnten auch einige gerettete Tiere sehen.

Dann ging es kurzerhand an die dänische Grenze, mit dem Plan über die Grenze nach Dänemark zu fahren. Kurz bevor wir den Plan in die Tat umsetzen konnten, wurde Norman von einer Mama aus der Kita angeschrieben, ob wir noch an der Ostsee sind. Wir haben kurz mal ihre Lage überprüft und festgestellt, dass wir nur ca. 120 Kilometer von ihr entfernt sind. Also ging es für ein paar Tage auf einen Stellplatz in der Nähe von ihrer Ferienwohnung. Die Kinder konnten viel zusammenspielen und an der Ostsee planschen. Wir haben festgestellt, dass es furchtbar Camper unfreundliche Städte gibt. In den Ort vom Kitakumpel von Felix, durften wir mit dem Van nicht fahren. Auf unserem Platz haben wir aber auch gesehen weshalb. Dort standen überwiegend riesige Morelo-Wohnmobile, die größer als jedes Haus sind. Die „Ältere“ Generation, die sich vor ihrem Wohnmobil in der Sonne von rechts nach links gedreht hat, die sich von kleinen, spielenden Kindern nur so gestört gefühlt hat.

An Tag Nummer 16 haben wir die dänische Grenze überquert und stehen jetzt auf einem Parkplatz direkt an der dänischen Nordsee.

Fazit: Die Saison startet und auf großen Stellplätzen und Campingplätzen ist es fast nicht mehr auszuhalten. Zuletzt standen wir in Deutschland auf einem kleinen Stellplatz und fühlten uns furchtbar fremd. Um uns herum, standen Wohnmobile, die sich nur so um die knapp bemessenen Stromanschlüsse prügelten. Die auf den Plätzen ankommen und das erste was sie machen ist, Strom anschließen und die Satelliten-Schüssel ausfahren. Oft wählen wir unsere Plätze bewusst anhand schlechter Bewertungen aus. Plätze ohne Strom, mit schlechtem Sat-Empfang sind perfekt für uns. Wir wollen uns in Zukunft eher nach den Plätzen umschauen, die nichts haben. Keine Ver- und Entsorgung, kein Strom, kein Wasser etc. Unser Van benötigt diese ganzen Sachen nicht, darauf haben wir schon beim Ausbau geachtet. Unser aktueller Platz hat auch nichts, dennoch stehen hier 90 % Deutsche. Das war uns zu Beginn unserer Reise gar nicht bewusst, wie egoistisch sich so manch ein Camper verhält. Egoistisch und rücksichtslos! Auf gar keinen Fall alle, aber viele.

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