Am 24.03.2023 starteten wir unsere Reise, in der Nähe von Berlin. Also sind es heute genau 4 Monate, seitdem wir in unseren selbstgebauten Van gezogen sind. Wir haben 5 Länder bereist, Deutschland, Österreich, Italien, Dänemark und Schweden. Haben insgesamt 9.177 km hinter uns gelassen und haben 2 % der Welt bereist.
Jedes Land hat uns ganz besondere Momente geschenkt. Jedes Land hat uns an bestimmte Grenzen gebracht. Wir sind beim Reisen immer unserem Gefühl gefolgt. Gab es einen Ort, an dem wir uns nicht wohlgefühlt haben, sind wir weitergereist, hat es uns besonders gut gefallen, sind wir noch länger geblieben. Hat es geregnet, mussten wir nicht bleiben.
Wir kommen auch im Familiären Kontext an unsere Grenzen. Mal kann man sich aus dem Weg gehen und mal nicht. Wir lernen uns, trotz 17 Jahren Beziehung, noch mal neu kennen und lieben.
Felix macht die Reise insgesamt super mit und ist sooo stolz, wenn wir sagen, dass er das perfekte Camperkind ist. Um ihn herum steigen Partys und er schläft ohne Probleme. Wir schmeißen die Tür zu und er schläft einfach weiter. Wenn wir entscheiden, dass wir noch etwas fahren möchten und das sogar mehrere Tage nacheinander, macht er es einfach mit. Wir sind so stolz, dass er unsere Träume mit verfolgt, akzeptiert und anscheinend auch Liebt. Jetzt sind wir nach 2 Monaten, unserer Skandinavienreise, unterwegs zur Kita von Felix. Er hat den starken Wunsch nach seinen Freunden geäußert und dem wollen wir natürlich nachgehen. Schließlich ist das auch seine Reise und auch er soll glücklich mit allem sein. Hier werden wir einen Stop einlegen und anschließend vermutlich wieder die südliche Route einschlagen.
Insgesamt ist unser Van super ausgebaut. Dennoch gibt es die ein oder andere Sorge die er uns bereitet. Aber was wäre das Leben, wenn alles immer glatt laufen würde? Wir sind sehr froh, dass wir nicht auf Gas angewiesen sind und alles über Strom läuft. Es ist anstrengend genug, immer darauf zu achten, genügend Wasser im Tank zu haben und wo wir dieses Auffüllen können. Bisher mussten wir uns auf der gesamten Reise, nur 1-Mal an Landstrom stecken. Ansonsten hat es unsere Solaranlage, zusammen mit den Ladeboostern während der Fahrt immer geschafft.
Norman hat vor unserer Abreise, noch eine Druckwasserpumpe gekauft, um im Van Wasser mit unserem Wasserfilter von „Albfilter“ aufzufüllen. Wir hätten ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir sie doch so oft benötigen. In Schweden gab es nur Wasseranschlüsse, bei denen unser Schlauch nicht gepasst hat, oder es gab nur öffentliche Zapfstellen für Trinkwasser.
Hier konnten wir dann einen extra Wassereimer verwenden und das Wasser mit der Druckwasserpumpe durch den Filter in den Wassertank pumpen. Wir hätten ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir es doch so häufig nutzen. Erschrocken waren wir auch, wie schnell unser Wasserfilter dreckig war, obwohl wir immer nur Wasser aus Trinkwasserquellen genutzt haben. Natürlich nur mit eigenem Schlauch, trotzdem hat der Filter viel dreck gefiltert.
Vor unserer Reise haben wir sehr mit uns gehadert, doch noch eine Dusche einzubauen. Haben uns dann aber gegen eine feste Dusche und für unsere Außendusche entschieden. Daran haben wir unerwartet viel Gefallen gefunden. Manchmal haben wir uns auch bewusst fürs Duschen draußen und gegen die öffentlichen Duschen entschieden. Am Ende muss man sich dann nur darum kümmern, dass der Wassertank voll genug ist.
Wer unseren Ausbau bei Instagram verfolgt hat, der hat gesehen, dass wir Probleme mit unserer Heizung hatten. Zu Beginn hatten wir eine 4 kW Dieselheizung, welche während dem Ausbau ständig lief. Meistens war es viel zu Warm. Gerade auf den ersten „Probereisen“ haben wir in der Nacht geschwitzt, ohne Heizung war es zu kalt und mit Heizung oft zu warm. Durch einen doofen Einbaufehler, hat sich die Heizung nie freibrennen können Irgendwann fing sie dann einfach nur noch an zu qualmen und wir hatten Abgase im Auto. Haben uns dann doch für die kleinere Heizung entschieden und sind sehr froh darüber. Es ist nicht mehr so heiß und leiser ist sie auch noch.
Wir sind dem Trend gefolgt und haben auch eine Trockentrenntoilette verbaut. Am Anfang war ich, Mascha, sehr skeptisch. Ich kannte nur die üblichen Chemietoiletten, die ich im Wohnmobil von Normans Eltern nie ausgeleert habe. Bei der Trockentrenntoilette wird der Urin in einem „Tank“ gesammelt und hinten befindet sich ein Feststoffbehälter, in dem wir eine Mülltüte mit Hasenstreu haben, für das große Geschäft. Mittlerweile haben wir einen biologischen Zusatz „Solbio“ für den Urintank. Auch damit kann der Urin theoretisch sogar im Wald, als zusätzlicher Dünger, entsorgt werden und es bildet sich kein Geruch. Das ist sowieso erstaunlich. Ich habe eine volle Chemietoilette eher gerochen, als unsere Trockentrenntoilette.